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  • Wie komme ich zu einer guten Photovoltaikanlage?

    Nur mit gutem Material, geschultem Personal und einer fachgerechten Montage kann ein hochwertiges Endprodukt entstehen. Bei einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage, Solarstromanlage) bedeutet dies, dass sie dann funktionieren und optimal wirtschaftlich sind, wenn Sie von qualifiziertem Personal nach der guten fachlichen Praxis geplant und aus hochwertigen Komponenten errichtet werden.

    Wir wollen Ihnen zeigen, auf was Sie achten und was Sie verlangen sollten, wenn Sie eine solche dauerhaft funktionierende und optimal wirtschaftlich arbeitende, also gute, PV-Anlage haben möchten.

    Die folgenden Informationen richten sich an Anlagenbetreiber von privat betriebenen Photovoltaikanlagen auf Gebäuden.

     

    1. Informationen sammeln

    Sie sollten sich im Vorfeld die Grundlagen der PV-Technik aneignen.
    Dazu gehört auch, dass Sie sich mit den Komponenten, Herstellern, Solarfachberatern, Handel, Handwerkern, usw. ein Stück weit auseinandersetzen.

     

    2. Werfen Sie einen Blick auf Ihr Dach

    Im Rahmen der Planungsvorbereitung wird es zu einem Gespräch und einer Standortbeurteilung mit Ihnen und einer Solarfachfirma Ihrer Wahl kommen. Bereiten Sie sich anhand folgender Punkte auf das Gespräch vor:

    • Was ist Ihnen wichtig, was sind Ihre Wünsche, zum Beispiel: Hohe Autarkiequote, hohe CO2-Einsparung, Steuersparmodell, hohe Rendite, …

    • Wie groß soll die Anlage werden: Nennleistung in kWp?

    • Wie groß soll der Speicher werden: nutzbare Speicherkapazität in Kilowattstunden?

    • Wie steht es um Lage, Größe und Beschaffenheit der Dachflächen: Dach, bzw. Gebäudeskizze mit Bemaßung, Beschaffenheit im Hinblick auf Alter und Zustand. Bedenken Sie, dass die PV-Anlage über zwei Jahrzehnte auf dem Dach verbleiben soll!

    • Liegen ertragsmindernde Faktoren vor? Z.B. Bäume in unmittelbarer Umgebung oder Ablagerungen z.B. durch Abrieb (stark befahrene Straßen, Eisenbahnverkehr)?

    • Haben Sie eine Blitzschutzanlage (Fangstangen), wenn ja muss die PV-Anlage in das Schutzkonzept eingebunden werden.

    • Wo sollen die Komponenten installiert werden? Die Module auf dem Dach, die Leitungsführung, der/die Wechselrichter, der Speicher bis zum Netzanschlusspunkt.

     

    3. Angebote einholen

    Um ein gutes Angebot zu erhalten, muss der Fachmann bei Ihnen einen Vor-Ort-Besuch durchführen. Die Planung und Auslegung von PV-Anlagen erfordert einiges an Erfahrung und Sachverstand.

    Wichtiger als die Frage nach den „besten“ Solarmodulen und den „besten“ Speichern ist eine sorgfältige Abstimmung der einzelnen Komponenten aufeinander. Nicht Spitzenwirkungsgrade sind entscheidend, sondern gute Wirkungsgrade über einen großen Leistungsbereich. Lassen Sie sich vor einer Kaufentscheidung daher ausführlich von Fachleuten beraten, damit Sie klären können, welche Zusammenstellung in Ihrem Fall geeignet ist.

    Folgende Hauptkomponenten müssen Sie in jedem Angebot zu einer betriebsbereit installierten PV-Anlage wiederfinden, am besten zusammen mit einem technischen Datenblatt:

    • Module: Anzahl, Hersteller, Typ

    • Unterkonstruktion (Montagesystem) Hersteller, Typ, Material

    • Wechselrichter: Anzahl, Hersteller, Typ

    • Speicher: Hersteller, Typ

    Ein gutes Angebot trifft auch noch Aussagen über folgende Komponenten:

    • Leitungen, Elektromaterial, Schutztechnik

    • Lieferung, Montage und Anschluss aller Komponenten

    • Netzanschluss und Inbetriebnahme der Gesamtanlage

    • Protokollierte Inbetriebnahmemessungen und vollständige Systemdokumentation

     

    Soweit nicht schon bereits Bestandteil des Angebotes, ist es immer empfehlenswert, sich eine Ertragsdaten(fern)überwachung mit anbieten zu lassen.

     

    Ausschlusskriterien. Es gibt Dingen die Sie keinesfalls akzeptieren sollten. Im Zweifel wechseln Sie lieber den Anbieter - wir sprechen aus Erfahrung!

    • Aus einem Angebot muss eindeutig erkennbar werden, was Ihnen angeboten wird. Mindestens zu den Hauptkomponenten, siehe oben, müssen Bezeichnung, Hersteller und Typ klar benannt sein. Pauschalangebote der Art „1 Stück Solaranlage“ sollten Sie nicht akzeptieren, ebenso wenig wie einen Passus "…Komponenten anderer Hersteller…", „…oder vergleichbar… „ oder "…gleichwertig…" an irgendeiner Stelle des Angebotes.

    • Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen. Es gibt keinen Grund eine Anlage „von heute auf morgen" zu kaufen.

     

    4. Angebote vergleichen

    Bei guten und aussagekräftigen Angeboten ist es für Sie nicht schwer zu vergleichen. Fragen Sie bei Unklarheiten nach!

    Betrachten Sie Angebote immer als Ganzes. Wenn Sie ausrechnen was die günstigsten Module mit dem günstigsten Speicher bei der günstigsten Montage kosten, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Ihnen „ein Schlosser einen Rasenmähermotor in eine VW Karosserie steckt“. PV-Anlagen sind Systeme mit aufeinander abgestimmten Komponenten. Überlassen Sie das Planen dem Planer. Sie entscheiden welche Qualität Sie wollen und was Sie ausgeben wollen und wählen dementsprechend aus mehreren Angeboten aus.

    Ertragsprognosen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen mit Hilfe von Simulationsprogrammen können Ihnen bei Ihrer Entscheidung zwischen den verschiedenen Angeboten helfen. Darüber hinaus sollten Sie auch darauf achten, welchen Gesamteindruck die Firma bei Ihnen hinterlässt. Sehen Sie sich auch Referenzen an.

    Bedenken Sie bitte, dass der Preis einer PV-Anlage zwar ein wichtiges Entscheidungskriterium ist, nicht aber das alleinige sein sollte. Bei einer 20-jährigen oder längeren Betriebsdauer ist die Qualität der Komponenten und der Installationsarbeiten der entscheidende Faktor!

     

    5. Formalitäten

    Bevor Sie den Auftrag, für den Sie sich entschieden haben, erteilen, ist der Netzanschluss beim zuständigen Netzbetreiber zu beantragen. Dies macht in der Regel der Installateur.

    Bei PV-Anlagen handelt es sich zwar um Unternehmen, in der Regel müssen Sie aber kein Gewerbe anmelden. Bei größeren Anlagen und bei landwirtschaftlichen Betreiben ist eine Gewebeanmeldung erforderlich.

    Egal ob Gewerbe oder nicht: Denken Sie immer daran, dass Sie die Mehrwertsteuer immer zurückbekommen können oder diese gar nicht erst anfällt. Ob Siw die PV-Anlage über 20 Jahre abschreiben können weiß ihr Steuerberater. Überhaupt sollten Sie in allen steuerrelevanten Fragen Ihren Steuerberater hinzuziehen.

     

    6. Installation und Abnahme

    Wenn Sie die Formalitäten geklärt haben, die Finanzierung steht und Sie schließlich den Auftrag erteilt haben, kann alles sehr schnell gehen.

    Während der Montage ist von A wie „Arbeitssicherheit“ bis Z wie „Zählerplatz“ fachgerechtes Arbeiten gefragt.

    In einem Inbetriebnahmeprotokoll wird die korrekte Installation dokumentiert. Falls vorhanden werden evtl. auszuführende Nachbesserungen aufgezählt und mit Ausführungsfristen versehen. Mit der Unterzeichnung des Abnahmeprotokolls gilt die Anlage als übergeben.

    Prüfen Sie die Dokumentation auf Vollständigkeit. Für spätere Wartungs- oder Servicearbeiten sind einige Unterlagen unerlässlich:

    • Technische Unterlagen und Datenblätter der wesentlichen Komponenten

    • Garantiebescheinigungen

    • Anlagenschema, Dachplan mit Modulbelegung, Modulverschaltung und Wechselrichterzuordnung (Prinzipstromlaufplan)

    • Betriebsanleitungen insbesondere die des Wechselrichters und des Speichers

     

    Als letztes sollte Sie Ihr Installateur in die Anlage einweisen: Die Montageorte, die Funktion und die Bedienung der wesentlichen Komponenten muss aufgezeigt werden. Relevante Betriebszustände müssen erläutert werden. Regelmäßige Prüfungen sollten Sie spätestens alle vier Jahre vom Fachbetrieb vornehmen lassen.


    7. Ausschreibung

    Wenn Sie selbst kein Fachmann sind aber im Rahmen einer Ausschreibung Fachfirmen einige Vorgaben machen möchten, dann empfehlen wir die Firmen möglichst frei anbieten zu lassen. Nehmen Sie besser Bezug auf übergeordnete Dinge wie zum Beispiel das Einhalten folgender Punkte:

    • Das Angebot umfasst Lieferung, vollständige Montage, Inbetriebnahme und Dokumentation einer netzgekoppelten Photovoltaikanlage zum Eigenverbrauch und zur Netzeinspeisung von überschüssigem Solarstrom.

    • Die Anlage wird so geplant und errichtet, dass konform zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ein Anspruch auf Vergütung besteht.

    • AC-Anschluss, AC-Schutz- und AC-Zählertechnik entsprechen den Anforderungen des zuständigen Verteilernetzbetreibers (VNB).

    • Die Anlage wird beim Verteilnetzbetreiber (VNB) angemeldet (Anmeldung Eigenverbrauchsanlage) und protokolliert in Betrieb genommen (VNB-Inbetriebsetzungsprotokoll).

    • Der Anlage wird den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Insbesondere berücksichtigt wurden/werden bei Planung und Ausführung:
      DIN EN 62446 (VDE 0126-23-1)
      DIN VDE 0100-600 (VDE 0100-600)
      DIN VDE 0100-712 (VDE 0100-712)
      DIN EN 62305-3 Beiblatt 5 (VDE 0185-305-3 Beiblatt 5)
      VDE-AR-N 4105